Katharina Wolff betreibt seit über 10 Jahren die deutsche Personalberatung "D-Level" für Führungspositionen in der digitalen Wirtschaft. Außerdem gründete sie Ende 2020 das STRIVE Magazin, das erste Wirtschaftsmagazin aus der Sicht einer Frau. Wir hatten die Gelegenheit, ihr einige Fragen zu stellen.
Sie leiten Ihre Personalberatung D-Level und sind zudem seit 2021 auch Herausgeberin des Wirtschaftsmagazins STRIVE. Wie bekommen Sie beides unter einen Hut?
Ich bin verdammt effizient und habe in beiden Firmen ein unfassbar gutes Team. Ich habe 2010 mit meiner Personalberatung gestartet und es hat etwas 6 Jahre gedauert, bis ich verstanden habe: Ich muss mich selbst ersetzbar machen, nur dann kann ich wachsen. Und dann hat es noch mal 4 Jahre gedauert, bis ich diesen Gedanken wirklich in die Tat umsetzen konnten. Loslassen klingt sehr einfach, ist aber alles andere als leicht in der Umsetzung.
Es gibt bereits einige etablierte Wirtschaftsmagazine in Deutschland. Wie kamen Sie auf den Gedanken, daß der Markt – mitten in der Digitalisierungswelle – noch Platz für ein weiteres Printmedium hat?
Die Signatur unserer Zeit ist digital. Trotzdem sehen wir die Zukunft des Verlagsgeschäfts auch im analogen Printbereich. Auch, weil der Werbemarkt im Printbereich immer noch leichter zu monetarisieren ist. Viele propagieren Print sei tot. Wir gehen mit einem neuen Ansatz in den Ring: Mit einem physischen Produkt als Herzstück, einer digitalen Community und einem crossmedialen Angebot an Lernmöglichkeiten.
An welche Zielgruppe richtet sich das STRIVE Magazin vorrangig?
Primär richten wir uns an Frauen, die in den Bereich der eigenen Karriere nach etwas streben und sich weiterentwickeln wollen. So kam auch unser Name „STRIVE“ zustande. Wir wollen Frauen inspirieren und ihnen die Möglichkeit bieten sich in Sachen Karriere, Finanzen oder der eigenen Entwicklung z.B. an bereits existierenden Role Models orientieren zu können. Leider werden weibliche Role Models in bisher bekannten Wirtschaftsmagazinen noch viel zu wenig abgebildet, sodass diese Orientierungsmöglichkeit oft fehlt.
Aus Ihrer Perspektive als erfahrene Personalberaterin – wie definiert sich ein gutes Outfit für ein Bewerbungsgespräch? Gibt es einen Look, den Sie empfehlen können, um einen seriösen und gleichzeitig modernen Eindruck zu vermitteln?
Hier hat sich in den letzten Jahren (gerade in der Digitalwelt) extrem viel verändert. Der Hoodie geht mittlerweile genauso gut wie das Kostüm. Seit der Zeit des vermehrten Home Office sogar oft besser, weil es sympathisch wirkt und eine gewisse Nähe schafft, die der Video-call manchmal nicht gut übertragen kann.
Ich persönlich finde bequeme Kleider, Röcke und hohe Schuhe ganz wunderbar für den Business Alltag, sprich ich kleide mich gern weiblich. Am wichtigsten finde ich es jedoch, dass man einen Stil findet, der sich authentisch anfühlt, denn nur dann kann man auch sicher auftreten.
Einerseits müssen Sie repräsentieren und dafür formell gekleidet sein, andererseits schmerzen die Füsse schon nach einem halben Tag auf den Beinen. Wie sind Sie damit bisher umgegangen?
Oft durch ein extra paar Turnschuhe im Gepäck oder im Büro. Es ist schön, dass immer mehr Marken wie z.B. StinaaJ Rücksicht darauf nehmen und ihr Fußbett dem Alltag von Frauen anpassen und nicht versucht den Alltag der Frau dem Schuh anzupassen.
Sie selbst besitzen mittlerweile Schuhe von Stinaa.J – spüren Sie einen Unterschied zu den Schuhen, die Sie bisher getragen hatten?
Definitiv. Ich muss gestehen, dass ich die Schuhe ein wenig eintragen musste, aber das Fußbett macht einen großen Unterschied und erlaubt mir nun mehr und mehr Video-Konferenzen auch am Stehtisch zu machen. Mit herkömmlichen Schuhen war bei mir nach zwei Video-Calls Schluss.